Battlefield 4 Open Beta Test Teil 1 – Auf ins Gefecht!



Monatelang haben Gamer auf der ganzen Welt gewartet, nun ist es endlich soweit: Seit dem 4. Oktober ist die Open Beta von Battlefield 4 online!
Auch wir haben uns Hals über Kopf in das Getümmel von EA Games Multiplayer-Shooter gestürzt und dabei vor allem eines gelernt: Geduld.

Spektakulär: Der Einsturz des Wolkenkratzers
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Nach noch nicht einmal zehn Minuten ist es schon soweit: Die circa 1,6 Gigabyte große Betaversion von Battlefield 4 ist via EAs hauseigenem Origin-Client heruntergeladen und installiert, der virtuelle Krieg kann beginnen. Doch schon beim Starten wird mir schnell klar, dass die Dinge bei diesem Battlefield tatsächlich ein klein wenig anders laufen als bei seinen Vorgängern.
Statt eines Gameclients öffnet sich der Webbrowser – in meinem Falle Firefox – samt der neuen Battlelog-Website. Die stellt auch schon die wohl gravierendste Neuerung im aktuellsten Teil der Serie dar. Das Battlelog ist die Basis des Spiels und ist als Äquivalent zu den HQ-Menüs der Vorgänger zu betrachten. Es umfasst Serverbrowser, Ausrüstungsmenüs, Profildaten, Leaderboards, Freundeslisten und vieles mehr. 
Das Hauptmenü des Battlelog ist recht übersichtlich gehalten.
Der Grund für dieses massive Outsourcing von Features ist klar: Anders als auf den Gameclient selbst können sämtliche Plattformen und Betriebssysteme mit Leichtigkeit auf eine Website zugreifen. Deshalb ermöglicht die Einführung des Battlelogs die Echtzeit-Vernetzung verschiedenster Endgeräte wie beispielsweise Tablet-PCs oder Smartphones. Ob man auf dem Weg von der Arbeit nach Hause seine Ausrüstung mittels Battlelog-App konfigurieren will, eine zusätzliche taktische Karte des Schlachtfeldes benötigt oder schlicht und einfach nicht das Spiel unterbrechen möchte, um den Server zu wechseln – All das soll problemlos und ohne Verzögerung funktionieren. Jedenfalls laut der Werbetrommel, die EA und DICE seit geraumer Zeit kräftig rühren.
Um die Funktionalität des Battlelogs direkt unter die Lupe zu nehmen, habe Ich im Voraus die zugehörige Battlelog-App auf meinem iPad installiert. Mit knackigen 50 MB ist diese wider Erwarten kein Speicherplatz fressendes Monstrum und funktioniert – zumindest in der iOS-Variante – tadellos. Der Login erfolgt mithilfe der Benutzerdaten des Origin-Accounts oder durch den Scan eines QR-Codes. 

Da sich der Einsatz von Apples Wuchtbrumme lohnen soll, wähle ich die Scan-Variante. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass der zugehörige Code ausschließlich in der ingame-Variante des Battlelogs und nicht im Browser abgerufen werden kann. Ich muss mir also zunächst einen Server suchen und mich ins Gefecht stürzen, bevor ich mein Tablet nutzen kann. Die Wahl ist dabei angesichts mehrerer hundert Betaserver nicht gerade einfach, deshalb wähle Ich blind den erstbesten deutschen Server aus und lege los.
Von den Straßen Shanghais aus kommt der imposante
Wolkenkratzer erst richtig zur Geltung.
Theoretisch jedenfalls. Praktisch sitze Ich mit meinem PC der unteren Mittelklasse eine ganze Weile im Ladebildschirm. Was soll’s, immerhin kann Ich in der Zwischenzeit meine Ausrüstung über das Battlelog im Browser konfigurieren. Über das Loadout genannte Menü kann jede der vier Klassen des Spiels sowie die Ausrüstung sämtlicher Fahrzeugtypen angepasst werden. Allerdings sind die Auswahlmöglichkeiten anfangs äußerst begrenzt und werden erst mit zunehmendem Spielerlevel größer. Also doch ein Sandwich machen, während das Spiel lädt. Oder auf die Toilette gehen. Und  die Einkäufe müssten auch noch erledigt werden…
 
Nun, auch wenn die Ladezeiten dann doch nicht ganz so schlimm und vermutlich zu einem nicht unerheblichen Teil meinem Rechner geschuldet sind, so sind sie dennoch merklich länger als beim Vorgänger. Dafür kann Battlefield 4 jedoch trotz seiner überragenden Grafik mit relativ humanen minimalen Systemanforderungen für den PC auftrumpfen. Dieser Umstand wird besonders diejenigen freuen, die sich auch ohne Grafik-Orgasmus vergnügen können. Um das Spiel auf maximalen Grafikeinstellungen zu spielen, sollte der Rechner aber trotzdem nicht aus der Steinzeit stammen.
Nach einigen Minuten ist es schließlich soweit, das Spiel geht los. Wie in allen bisherigen Teilen der Reihe beginnt der Spieler auch in Battlefield 4 mit einer taktischen Ansicht des Schlachtfeldes. Hier können die Klasse und der Zugangspunkt vor jedem Spawn gewählt werden. Ich entscheide mich für die Assault-Klasse, einen Hybriden aus Sturmsoldat und Sanitäter. Daneben stehen mit Recon, Support und Engineer die drei übrigen, vom Vorgänger her bekannten Klassen dar. Welche Ausrüstung von welcher Klasse genutzt wird, was deren Aufgabe im Team ist und welche Veränderungen es im Vergleich zu Battlefield 3 gibt, werde Ich in einem späteren Beitrag genauer betrachten.
Toller Ausblick: Auch wenn das Schlachtfeld nur
einen kleinen Teil der Stadt darstellt, beim Gesamtpaket
hat EA nicht gegeizt.

Zunächst zählt der erste Eindruck des Spiels. Und der ist verdammt gut. Selbst auf mittleren Grafikeinstellungen sieht Battlefield 4 zum anbeißen aus. Allerdings habe ich nicht lange Zeit, die Aussicht vom gewaltigen Wolkenkratzer in der Mitte der Karte „Siege of Shanghai“ zu genießen, denn der steht unter heftigem Beschuss durch zwei Helikopter. Denjenigen, die das imposante Bauwerk noch nicht aus den vielen Trailern kennen, sollten sich an dieser Stelle kurz die Zeit nehmen und vielleicht doch einen Blick in den folgenden Trailer werfen: 


Kräftige Unterstützer: Die Kampfschiffe auf dem Fluss
dienen als Feuerunterstüztung, ihre Marschflugkörper werden
vom Commander (in der Beta noch nicht verfügbar) gesteuert.

Um dem todbringenden Dauerfeuer der Helikopter zu entkommen springe Ich kurzerhand über die Balustrade des Wolkenkratzers. Mit einem Druck auf die Leertaste öffnet sich Mein Fallschirm und Ich segle langsam in Richtung Sicherheit. Bis meine Spielfigur vom Maschinengewehr eines Panzers durchsiebt wird. Schon ist mein erstes virtuelles Soldatenleben in Battlefield 4 vorbei.




 
  Ich nutze die kurze Wartezeit bis zum nächsten Versuch und rufe den QR-Code auf, mit dessen Hilfe Ich die Anmeldung bei der Battlelog-App auf meinem iPad durchführe. Nun habe Ich vollen Zugriff auf das Battlelog und kann neben einer taktischen Schlachtfeld-Ansicht auch das Loadout-Menü aufrufen, ohne gleich schutzlos in der Gegend zu stehen. Ausrüstung verändern, Server suchen, Freundeslisten checken. Auf den ersten Blick funktioniert das alles geradezu verblüffend gut. Ob sich dieser positive Ersteindruck hält, wird sich bei einem intensiveren Test zeigen.
  

Im Einstiegsbildschirm können Klasse, Squad und
Zugangspunkt ausgewählt werden.

Doch nun heißt es weiterkämpfen. Um nicht wieder direkt im Kreuzfeuer zu starten, wähle Ich als Zugangspunkt einen der Panzer aus, die jedem Team zur Verfügung stehen und einige Zeit nach ihrer Zerstörung immer wieder neu in der Basis des jeweiligen Teams spawnen. Als sekundärer Schütze und Beifahrer habe Ich die Kontrolle über ein Maschinengewehr des Panzers. Das mäht zwar Infanteristen mit Leichtigkeit nieder, ist aber beinahe nutzlos gegen andere gepanzerte Fahrzeuge. Also Vertraue Ich auf die Fähigkeiten meines Fahrers, welcher das Hauptgeschütz bedient, und konzentriere Mich auf die anrückenden Fußsoldaten. Das ist auch bitter nötig, denn fast jede Klasse besitzt die nötige Sprengkraft, um einem Panzer ernsthaften Schaden zuzufügen. Nicht sonderlich heldenhaft, dafür aber umso effektiver schalte ich mit meinem Geschütz potentielle Gefahren aus. Zusammen mit meinem Fahrer nehme Ich eine der fünf Flaggen ein, die auf der Karte verteilt sind. Die Kontrolle dieser Flaggen ist, neben dem eigentlichen Kampf, der Schlüssel zum Sieg im Conquest-Modus. Kontrolliert ein Team die Mehrzahl der Flaggen, so verliert das andere kontinuierlich Tickets. Tickets stellen wie in den Vorgängern die verbleibenden Versuche dar, die den Teams für das Spiel zur Verfügung stehen. Sinkt die Anzahl der Tickets eines Teams auf Null, so verliert dieses das Spiel. Läuft vorher das Zeitlimit aus, gewinnt das Team mit den meisten verbleibenden Tickets.

Hart umkämpft: Binnen weniger Minuten werden die
Kontrollpunkte vollkommen verwüstet.

Nach der Eroberung des Kontrollpunktes geht es weiter zum Wolkenkratzer im Zentrum der Karte. Gerade rechtzeitig biegt der Panzer um die Ecke, denn just in diesem Moment beginnt der Einsturz des gewaltigen Monuments. Der Boden unter dem Panzer erbebt, während tonnenweise virtuelle Trümmer alles und jeden in der Nähe des Turms unter sich begraben und eine Wand aus Staub und Dreck durch die Straßen rollt. Nach weniger als einer Minute ist das spektakulär inszenierte Event vorbei und anstelle des Wolkenkratzers befindet sich im Zentrum des Schlachtfeldes nun eine Trümmerlandschaft.

Cooles Feature: Über solche Fahrstühle sind viele Dächer
Shanghais auch zu Fuß erreichbar.
Was ist denn das? Aus manchem Blickwinkel sieht
der Einsturz etwas misslungen aus.
Aber noch ist ja Zeit für Verbesserungen.

Leider hat sich auch der Fahrer des Panzers von dem Schauspiel ablenken lassen, sodass wir beide mitsamt unserem Gefährt durch eine Ladung C4-Sprengstoff ins virtuelle Nirvana katapultiert werden. Auf ein Neues also. Nachdem Ich mit einem Kontrollpunkt und einem Fahrzeug bereits zwei der drei Zugangspunkt-Kategorien ausprobiert habe, ist nun der Spawn bei einem Mitglied meines Squads an der Reihe. Squads werden wie in Battlefield 3 automatisch erstellt und die Möglichkeit, einem bestimmten Squad manuell beizutreten, existiert ebenfalls weiterhin. Da meine Kampfgefährten das Dach eines Hochhauses gesichert haben, wähle Ich die Recon-Klasse. Diese verfügt nebst einem Scharfschützengewehr endlich wieder über ferngezündeten C4-Plastiksprengstoff und ist in der Lage, feindliche Fahrzeuge über ein Sensor-Gadget für die Raketenwerfer der Engineers zu markieren.

Die durch den Einsturz ausgelöste Lawine aus
Staub und Dreck rollt geradezu atemberaubend
durch die Stadt.

Hoch oben über dem Schlachtfeld bin Ich in meinem Element, aber die Konkurrenz auf den Dächern Shanghais ist groß. Fast die ganze Zeit bin ich damit beschäftigt, feindliche Scharfschützen loszuwerden, die ebenfalls auf den Dächern herumlungern. Immer diese Camper *hust*. Als es mir dann doch irgendwann zu bunt wird, kommt mein Lieblingsmove aus Bad Company 2 zum Einsatz: Der Parachute-C4-Drop! Bei dieser unheimlich witzigen Aktion stürzt sich der Recon in die Tiefe, um bestenfalls mit dem Fallschirm direkt über einen feindlichen Panzer hinweg zu segeln. Im Vorbeiflug lässt man dann ein kleines Geschenk für die Herren im Metallsarg fallen und genießt anschließend das Feuerwerk. Wenn man sich nicht versehentlich selbst mit in die Luft jagt. Mir ist das zum Glück nicht passiert, dafür versucht mich direkt nach der Landung ein besonders aufmüpfiger Feind mit dem Messer zu erledigen. Schade für ihn, dass er von vorn angreift, denn solche Angriffe kann man in Battlefield 4 problemlos kontern und den übermütigen Angreifer kurzerhand mit seinem eigenen Messer über den Jordan schicken. Allerdings folge Ich meinem Opfer dank eines Granatenwerfers schnell ins virtuelle Jenseits, als mir lieb ist.  Das Markierungs-Gadget habe Ich im Übrigen ganz schnell wieder weggepackt, denn ohne einen verlässlichen Partner, der den markierten Fahrzeugen den Garaus macht, ist man mit dem Teil nur eine wandelnde Zielscheibe.


close and personal: Auch wenn Messerattacken von vorne
ab sofort gekontert werden können, sind sie in Form eines
Hinterhalts immer noch tödlich.
In Battlefield 4 besitzt der Recon erstmals wieder den
ferngezündeten C4-Plastiksprengstoff. Einmal ausgeworfen
bedarf es nur eines klicks….

Einige Versuche später ist meine erste Schlacht in Battlefield 4 auch schon wieder vorbei. Der erste Eindruck des Spiels ist schon einmal sehr positiv, das Ganze sieht dank der Frostbite 3 Engine nicht nur spitzenmäßig aus, es spielt sich auch klasse. Insbesondere die wieder einmal verbesserte dynamische Umgebung hat mir gut gefallen. Allein der zerstörbare Wolkenkratzer macht jedes Match zum Spektakel der Extraklasse. Die Möglichkeit, stupide Messerangriffe von vorne zu Kontern, finde ich ebenfalls super. Und auch wenn es den ein oder anderen geben mag, der die Einführung des Battlelogs und die damit für EAs Verhältnisse durchaus radikalen Veränderungen kategorisch ablehnt, so gehört den Entwicklern dennoch Respekt gezollt. Mit dem neuesten Teil der Battlefield-Reihe haben die zwar das Rad nicht neu erfunden, aber immerhin den eigentlich längst überfälligen Schritt in Richtung Social Media gewagt. Und diese Anpassung an die Veränderungen innerhalb der Gamer-Community ist zumindest in meinen Augen mehr wert als nur ein paar neue Spielmodi oder Gameplay-Elemente. Eine gewisse Konkurrenzreihe könnte sich durchaus ein Beispiel daran nehmen.

… und schon wird aus einem ehemals gefährlichen Panzer
ein hübsches kleines Feuerwerk.

 Doch bevor Ich mich in Lobgesängen über EAs neuen Shooter verliere, gibt es auch schon Kritik. So funktioniert beispielsweise das Spawnsystem noch nicht ganz so wie gewollt. Viel zu oft landet man beim Wiedereinstieg direkt vor dem Waffenlauf eines Feindes, wenn man nicht gerade einen Kontrollpunkt am Schlachtfeldrand wählt. Was beim Einstieg in der Nähe von Squadmitgliedern durchaus akzeptabel ist, kann bei den festen Kontrollpunkten mit der Zeit nerven. Spätestens nach dem dritten Tod in Folge dürfte auch der geduldigste Zeitgenosse langsam die Beherrschung verlieren. Und warum EA noch immer keine mehrminütige Pilotensperre für all jene eingeführt hat, die einen Helikopter innerhalb von dreißig Sekunden zu Schrott fliegen, ist mir angesichts der nicht zu verachtenden Anzahl von Kamikaze-Bombern und Keyboard-Legasthenikern nach wie vor ein Rätsel.

Um die Beta spielen zu können, braucht es übrigens nicht mehr und nicht weniger als einen Origin-Account und einen Download. Wer die Spieleplattform noch nicht besitzt, bekommt sie hier. Einfach anmelden, herunterladen und schon seid auch ihr mitten im Getümmel.

Knapp: Auch wenn es selten so knapp ausgeht wie in diesem Spiel,
kann eine Handvoll Tickets durchaus über Sieg und Niederlage
entscheiden.






 Zum Abschluss des ersten Teil unseres Tests lässt sich sagen, dass Battlefield 4 schon jetzt ein würdiger Neuzugang innerhalb der Reihe ist. Sofern EA und DICE die Betaphase nutzen, um die verbleibenden Probleme und Bugs aus der Welt zu schaffen (noch ist auch der Wunschtraum der Bruchpiloten-Sperre möglich!), könnte zudem sicherlich der ein oder andere Umsatzrekord für die Publisher drin sein.
Im nächsten Beitrag werden dann insbesondere die Klassen ausführlich erklärt und der Spielmodus Domination ausprobiert. Bis dahin: Durch- und vor allem Draufhalten!


About Luana

Junge, leidenschaftliche Gamerin und Hobbyjornalistin. Besonderes Interesse an Rollenspielen wie Dragon Age aber auch MOBAs (vor allem LoL), MMORPG und dem in oder anderem Game für zwischendurch. Spezialisiert auf den PC, denn "Keine Konsole kann gegen meinen Gaming-Rechner anstinken" :D

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